Kuba steht an diesem Mittwoch, dem 30. April, vor einem kritischen Tag in Bezug auf die Energieversorgung, mit umfangreichen Stromausfällen im ganzen Land aufgrund eines Erzeugungsdefizits von über 1.500 Megawatt (MW), eine Zahl, die das Ausmaß der Krise des nationalen Stromsystems widerspiegelt.
Laut dem kürzlich veröffentlichten Bericht der Unión Eléctrica (UNE) dauerte die Beeinträchtigung des Dienstes am Dienstag 24 Stunden und setzte sich ununterbrochen bis zum heutigen Morgen fort.
Der Höchstwert der gemeldeten Stromausfälle betrug 1.639 MW, aufgezeichnet um 20:50 Uhr, eine Uhrzeit, die nicht einmal mit dem Moment der höchsten Nachfrage übereinstimmte, was die Schwere des operativen Zusammenbruchs verdeutlicht.
Am Mittwoch um 7:00 Uhr betrug die verfügbare Erzeugungskapazität im Nationalen Elektrizitätssystem (SEN) nur 1.870 MW, während die Nachfrage bereits auf 2.880 MW angestiegen war. Dies führte zu einem sofortigen Defizit von 1.141 MW, eine Lücke, die bis zum Mittag auf 1.200 MW anwuchs.

Die Ursachen des Zusammenbruchs sind vielfältig.
Momentan sind mehrere Einheiten der wichtigsten Thermoelektrizitätswerke des Landes außer Betrieb, entweder aufgrund von Störungen oder aufgrund geplanter Wartungsarbeiten.
Die außer Betrieb befindlichen Anlagen aufgrund technischer Fehler sind die Einheit 8 des Wärmekraftwerks von Mariel, die 6 von Renté und die 2 von Felton.
Aufgrund von Wartungsarbeiten sind der Block 2 der CTE Santa Cruz del Norte, die Blöcke 3 und 4 der CTE Cienfuegos sowie ein weiterer Block in Renté inaktiv.
Hinzu kommen die erheblichen Einschränkungen bei der thermischen Energieerzeugung, die insgesamt 368 MW an Verlusten ausmachen.
Außerdem sind 84 Anlagen zur dezentralen Stromerzeugung aufgrund von Treibstoffmangel außer Betrieb, was ein Defizit von weiteren 644 MW verursacht.
Obwohl der Start der Einheit 8 in Mariel mit einer Erzeugungskapazität von 70 MW während der Spitzenzeit erwartet wird, bleiben die Prognosen weiterhin ernüchternd.
Die UNE schätzt eine Gesamtverfügbarkeit von 1.940 MW, um einer maximalen Nachfrage von 3.400 MW gerecht zu werden. Dies würde ein Defizit von 1.460 MW bedeuten und eine geschätzte Beeinträchtigung von bis zu 1.530 MW während der Spitzenverbrauchszeiten.
Geplante Stromausfälle in Havanna
Das Elektrizitätsunternehmen von Havanna kündigte zeitlich gestaffelte Stromausfälle nach Zeitblöcken und Zonen an.
Laut dem offiziellen Plan werden die Stromausfälle in der Hauptstadt wie folgt sein:
Block #1: von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Block #3: von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Block #4: von 15:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Block #2: von 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Block #5: von 19:00 bis 23:00 Uhr
Solarenergie: eine marginale Hilfe
Mitten in dieser Situation haben die acht neuen fotovoltaischen Solarparks am Dienstag insgesamt 1.036 MWh ins System eingespeist, ein Volumen, das angesichts des enormen strukturellen Defizits, mit dem das SEN konfrontiert ist, weiterhin unzureichend ist.
Eine Krise ohne in Sicht stehende Erleichterung
Der Mangel an Investitionen in die Infrastruktur, die chronische Knappheit an Treibstoff, die Abhängigkeit von veralteten Technologien und die schwache Reaktionsfähigkeit auf Ausfälle haben die Energiekrise zu einem der hartnäckigsten und besorgniserregendsten Probleme für die Kubaner gemacht.
Die Beeinträchtigungen schränken nicht nur die Lebensqualität ein, sondern treffen auch die Produktionssektoren, Krankenhäuser, Schulen und Geschäfte hart.
Da die Behörden keinen klaren Ausblick auf eine Wiederherstellung bieten, weiß die Bevölkerung, dass sie in den kommenden Tagen weiterhin mit längeren Stromausfällen rechnen muss.
Häufig gestellte Fragen zur Energiekrise in Kuba
Was ist das aktuelle Defizit bei der Stromerzeugung in Kuba?
Das aktuelle Defizit in der Stromerzeugung in Kuba übersteigt 1.500 MW und erreicht in kritischen Momenten des Tages sogar 1.639 MW. Diese Situation spiegelt die Schwere der Krise im nationalen Stromsystem wider, das die Energiebedarf der Bevölkerung nicht decken kann.
Was sind die Hauptursachen für die Stromausfälle in Kuba?
Die Hauptursachen für die Stromausfälle in Kuba sind Störungen und Wartungsarbeiten an den Einheiten der thermischen Kraftwerke, zusammen mit einem Mangel an Brennstoffen, der die dezentralen Erzeugungsanlagen beeinflusst. Zudem verschärfen der Einsatz veralteter Technologien und der Mangel an Investitionen in die Infrastruktur die Energiekrise im Land.
Wie wirken sich die Stromausfälle auf die kubanische Bevölkerung aus?
Die Stromausfälle beeinträchtigen gravierend die Lebensqualität der kubanischen Bevölkerung, indem sie den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie dem Kochen von Lebensmitteln, der Nutzung von Haushaltsgeräten und der Konservierung von Lebensmitteln einschränken. Sie haben auch negative Auswirkungen auf produktive Sektoren, Krankenhäuser, Schulen und Geschäfte, was zu einer zunehmenden sozialen Unzufriedenheit führt.
Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Energiekrise in Kuba zu mildern?
Der kubanische Staat hat geplante Stromabschaltungen durchgeführt und prioritär die Stromversorgung für essentielle Dienste wie Krankenhäuser sichergestellt. Darüber hinaus werden neue Quellen erneuerbarer Energie, wie Solarkraftwerke, integriert, obwohl ihr Beitrag im Vergleich zum großen strukturellen Defizit des Nationalen Stromsystems (SEN) weiterhin marginal bleibt.
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